Du stehst nicht auf übervolle Kneipen, bist eigentlich auch eher wegen
der Sehenswürdigkeiten nach Dublin gekommen und Bier magst Du schon dreimal
nicht? Verstehe ich. Geht mir (meistens) ähnlich. Warum Du trotzdem, und auf jeden
Fall mindestens einen Abend im Viertel Temple Bar in einem Pub verbringen
solltest? Ha! Bitte lies uns lass Dich verführen:
Einen Pub Kneipe zu nennen, ist so, als würde
man eine Orchidee Blume titulieren. Ein Pub ist viel mehr. Er ist eine soziale
Einrichtung. Ein Abend im Pub vertreibt Depressionen, befriedet zwei sich
uneinige Nachbarn und macht aus Unbekannten Freunde. In der Tat steht auf einer
der Bleiglasscheiben der Satz „There is no such thing as strangers in a Pub“.
Und genauso ist es.
Im Ausgehviertel Temple Bar reihen sich Pub
an Pub. Vor manchen Eingangstüren haben sich lange Schlangen gebildet. Trotzdem
kommt man -nach Leibesvisitation- zügig ins Innere. Es ist warm, eng und der Geräuschpegel
erinnert mich verdächtig an meine Discozeit. In den meisten Pubs wird Livemusik
gespielt. Die Stimmung brodelt und es in nur wenigen Minuten reißt es einen
mit. Dagegen ankämpfen ist sinnlos. Warum auch? Bist Du in Rom, mache es wie die
Römer. Bist Du in Dublin, ab in den Pub.
Zugegeben, der erste Schluck Guiness oder
auch Kilkenny zischt. Hat man sich erst einmal eine Weile am Pint festgehalten
und beim Mitjohlen zur Live-Music auf Körpertemperatur erwärmt, dann sollte man
sich schleunigst ein neues ausgeben lassen, denn der Abend wird mit Sicherheit
noch lang … und gesellig.
Ausnahmsweise mal ein Hotel-Tipp:
Absolut empfehlenswert, das Wynn’s Hotel in
Dublin.
Zuerst fahren wir zweimal um den Block, immer
am Hotel vorbei. Wir können kein Parkplatz-Schild finden. Schnell den
Warnblinker an, und fix auf der Straße angehalten, sprinte ich ins Hotel: „Ich
habe reserviert, und würde den Mietwagen gerne parken.“. „Welcome in Dublin. I
will get you Paul. Just a second.“ antwortet mir die Dame hinter dem Tresen mit
einem wunderbar rollenden Irischen Akzent. Zuerst verstehe ich nicht was sie
will, aber dann kommt Paul die Treppe herunter geschlappt. Ich schätze Paul auf
Ende siebzig. Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen, erkämpft Paul Stufe für
Stufe. Der freundliche ältere Herr schnappt meinen Autoschlüssel, bringt mein
Gepäck ins Haus und … parkt den Wagen. Wie herrlich ist das denn?! Ich liebe
das Hotel schon jetzt! OK, der Aufzug ist ehrlich lahm, aber wer will mich hier
hetzen? Paul?
Das Wynn's Hotel liegt zentral in der Nähe
der Hauptpost. Von hier aus ist alles prima erreichbar. Entweder zu Fuß, oder
mit Straßenbahn oder Bus. Haltestellen in unmittelbarer Nähe. Die Shoppingmeile
Grafton Street, der Partybezirk Temple Bar oder das Trinity College mit seiner
berühmten Bibliothek sind in maximal zehn Gehminuten zu erreichen.
Unser Zimmer ist winzig, aber dafür mit TV,
Wasserkocher (inkl. Tee & Kaffee), Fön, Safe und Bügeleisen ausgestattet.
Das Frühstück ist klasse. Es gibt eine Arte
Self-Service für Müsli, Joghurt, Obst und Scones. Toast, Kaffee & Tee
kommen an den Tisch. Typische, warme Frühstücks-Gerichte (Eier Benedikt,
Pancakes, Irish Breakfast etc) werden nach Bestellung am Tisch serviert. Für
gute Esser empfehle ich die Eier Benedikt. Sehr mächtig, aber auch eine gute
Grundlage für ein leckeres Kilkenny.
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