THAILAND: Der Hauptgrund warum man nicht Elefanten-Reiten sollte?! Todesangst!


Als Thailand-Tourist hat man es entweder schon gemacht, oder es steht noch auf der „Unbedingt machen“-Liste: Elefanten-Reiten.

Im Khao Sok Nationalpark gibt es unzählige Möglichkeiten diesem Wunsch nachzukommen. Voller Vorfreude auf den Ritt und demütig beeindruckt von den mächtigen Tieren klettert man wagemutig von einem eigens errichteten Turm aus auf das Bänkchen auf den Rücken des grauen Riesen.


Erste Zweifel mögen vielleicht schon aufkommen, wenn das Tier nicht sofort los läuft, und der Mahout es mit dem beherzten Schlag eines Bambusstocks in die Kniekehlen wenig freundlich dazu bewegt. Solang die zu bewältigende Strecke ohne Steigung oder Gefälle verläuft, könnte man sich fast schon wieder entspannen und das leicht schlechte Gewissen mit kleinen Mantras „Dasistschonallesrichtigso. Demelefanttutdasnichtweh.“ besänftigen. Sobald es jedoch bergauf oder bergab geht, die Schläge des Mahouts bestimmter und häufiger werden, beschleicht einen schon das unangenehme Gefühl, dass hier irgendwas schräg läuft. Obwohl unser Gewissen sich recht schnell gemeldet hat, und wir bald bereuen diesen Ausflug gebucht zu haben, kommt es noch dicker.


Es hat die Tage zuvor geregnet, der Boden ist schlammig und feucht. Unser Elefant wird von seinem Herrn mit uns auf dem Rücken bergab getrieben. Da passiert es. Das Tier rutscht aus bzw. tritt in ein tiefes Schlammloch. Die Halterung der Sitzbank auf seinem Rücken lockert sich. Wir rutschen samt Sitzbank an die Flanke des Elefanten und fallen fast schon herunter. Der Elefant strauchelt leicht.


Mir ist klar „Hier sterbe ich jetzt. Erdrückt von drei Tonnen geschundenem Tier.“. Endlich bricht auch beim Mahout Panik aus. Zum Glück kann sich unsere Elefantenkuh mit der Hüfte an einem Baum abstützen, so dass sie ihr Gleichgewicht zurück gewinnt. Irgendwie schaffen wir es zusammen mit dem Mahout und seinem Helfer unsere Sitzbank und uns selbst wieder auf den Rücken des geduldigen Dickhäuters zu bugsieren.

Wir sind in Schockstarre.

Das hätte ganz schön schief gehen können.

Ich für meinen Teil schwanke zwischen hysterischem Heulanfall und nachträglich in die Hose machen. Es bleibt zum Glück beim Heulanfall. Endlose Minuten später sind wir endlich wieder am Ein- und Aussteige-Türmchen angelangt. Von Vorfreude und Abenteuerlust ist nix mehr zu spüren. Wir zittern, sind kreidebleich und wollen nur noch weg hier.


Ich schmiede insgeheim schon einen Plan wie ich die ganze Internet-Community gegen diese Tierquälerei aufhetze, letztendlich bewirke, dass diese Touristen-Attraktion in Thailand verboten wird. Sehe einen Film vor mir ablaufen, wie ich mit meiner Story zu diversen Talk-Shows geladen werde und künftig Reisemagazine im TV moderiere. Dann frage ich mich allerdings, was aus den Elefanten (und auch ihren Mahouts) wird, wenn keine Touristen mehr zu den Ausritten kommen.
Wer kommt für die Unmengen an Futter für die Riesen auf?
Schicken die Mahouts sie dann wieder in den Wald Bäume schleppen?
Oder verkaufen sie ihre Tiere am Ende an dubiose Zirkusse?

Ich denke schon lange darüber nach, was in dem Fall richtig oder falsch ist.

Gibt es hier überhaupt ein richtig oder falsch.

Bin ratlos ... aber wenigstens lebendig.

2 Kommentare:

  1. Da bin ich ja froh das Du mit einem grossen Schrecken davon gekommen bist. Ich denke das dies verboten gehört und dafür gesorgt werden muss das sie wieder ausgewildert werden. Ich bin ebenso gegen Tierquälerei, und boykottiere Zirkusse und Zoos aller Art. Und ich unterschreibe jede Petition die hier hilft. Also solange Du nicht in Talkshows und Moderationen zu sehen bist :-) - wie wäre es mit einer Petition?
    Liebe Grüße Princess

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    1. Hallo Princess
      Habe gerade in Deinem Blog gelesen, dass Dein Paten-Elefant verstorben ist. Das tut mir sehr leid. :-(
      Prinzipiell hast Du recht... man sollte was unternehmen... aber ich kenne die Gesamt-Umstände zu wenig. Was passiert, wenn das Geschäft mit den Touristen verboten wird? Was passiert mit den zahmen Elefanten? Wer kümmert sich? Wer füttert?
      In Nepal habe ich mal eine ähnliche Tour gemacht, und diese Tiere wirkten viel gesünder und wurden auch ganz entspannt behandelt. Keine Gewalt. Kein Antreiben. Wenn der Elefant stehen blieb zum fressen, dann hat sein "Herr" geduldig gewartet.
      Vermutlich gibt es auch in Thailand positive und negative Beispiele?!
      Was meinst Du?

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