HUSUM: Hüpfer auf der Hallig



Urlaub an der Nordsee. Die Möglichkeiten sich hier die Zeit zu vertreiben sind mannigfaltig. Je nach Lust und Laune findet sich bei jeder Jahreszeit und für jeden Geschmack ein Ausflug oder eine Aktivität.
Mein persönlicher Top und Flop des diesjährigen Ausflugs an die Deutsche Küste:

Kutschfahrt zur Hallig Südfall


Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass der Ausflug von Nordstrand zur Hallig Südfall so kurzweilig und lustig werden würde.
In Abhängigkeit der Gezeiten und des Wetters (muss man vorher bei der Tourismus-Info oder im Hotel erfragen) finden sich geneigte Touristen bei Nordstrand ein. Dort fahren dann rüstige „Nordmänner“ mit großen Kutschen vor. Zusammen mit dem weichenden Wasser traben die widerstandsfähigen Rösser mit ihrer kichernden Fracht gen Horizont.


Ein seltsames Gefühl einfach ins Nichts fahren, und zu wissen, dass man gerade auf dem Meeresboden entlangfährt. Es ist zwar Juni, aber der Wind ist beißend kalt. Der ganze Touristen-Truppe ist bis zur Haarspitze warm eingemummelt. (Deshalb hier der Tipp: Unbedingt warme und vor allem winddichte Kleidung einpacken.) Die Hallig ist so weit draußen, dass man sie zuerst gar nicht sehen kann.




Mit jedem Strecken-Kilometer, den die flinken Pferde an Boden gut machen, nimmt der winzige Punkt am Horizont immer mehr Form an, und nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt erreicht man dann die Hallig.
Die dort lebende Familie empfängt die Besucher herzlich. Die Hausherrin steht im kurzärmligen Frühlingskleid am Zaun ihres Zuhauses und winkt uns zu. Meine Zähne klappern ununterbrochen unter zwei Schals und einer Wollmütze, so friere ich.


Bei hausgemachtem Kuchen, Pharisäer oder Toter Tante erfährt man von der freundlichen und unterhaltsamen Hausherrin wichtige Fakten und interessante Anekdoten über die Hallig und ihre Bewohner. Sie lädt alle Besucher ein, bei der nächsten Sturmflut ruhig zu Besuch zu kommen. Ihre Hallig wäre der sicherste Ort zu dieser Zeit, da sie einig Zentimeter höher als der höchste Deich auf dem Festland liegen würde. Zuerst würde Norddeutschland überflutet, bevor die Hallig unter Wasser steht. Mh?! Beruhigender und beunruhigender Gedanke zur gleichen Zeit.
Nach rund 90 Minuten Aufenthalt geht der wilde Ritt zurück ans Land, denn bald kehrt die Flut zurück. Obwohl man sich sicher ist, dass der Kutscher weiß, was er da tut, erwische ich mich dabei, wie ich immer mal wieder zurück schaue, um zu sehen, ob der steigende Wasserstand uns nicht doch einholt.
Tatsächlich bleibt aber, zurück in Nordstrand, noch genügend Zeit den tollen Ausflug mit einem kleinen Spaziergang auf dem Meeresboden (eine kleine Wattwanderung) abzurunden.

Das Multimar Wattforum in Tönning.


Der Werbebeschilderung folgend, lande ich im Multimar Wattforum in Tönning. Das große Aquarium ist sehr informativ und erklärt anschaulich den Nationalpark Wattenmeer. Mir gefällt besonders das riesige Schaubecken, dass sich beinahe über zwei Stockwerke erstreckt. Für Familien mit Kindern ist das sicherlich ein wunderschöner, tagesfüllender Ausflug. Für meinen Geschmack ist die Ausstellung zu unspektakulär, als dass ich ein zweites mal hierher kommen würde.


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